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Zusammenfassung der Veranstaltung vom 12.08.2021

Um ländliche Räume attraktiv zu gestalten und zu erhalten ist die Mitwirkung und Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen unumgänglich. Dabei geht es über die Eröffnung von Bleibeperspektiven hinaus, sondern auch darum, die Zukunft im Ort zu sichern und Themen, Anliegen und Perspektiven junger Menschen im ländlichen Raum aktiv in die Prozesse der Entwicklung auf regionaler Ebene einzubeziehen. Wichtig dabei ist, mit den Jugendlichen selbst Lösungsansätze zu entwickeln, die dazu führen, das Lebensumfeld attraktiver zu gestalten. Die Jugend gilt nicht nur als Zielgruppe von Maßnahmen, sondern ist auch verantwortlicher Mitgestalter und Akteur. Das Dorf muss stärker zum Ort für Identifikationsprozesse der Jugendlichen gemacht werden. Daher ist insbesondere die gezielte Ansprache, Motivation und nachhaltigen Begleitung von Jugendlichen entscheidend. In unserer Veranstaltung ging es daher konkret um die Beteiligung junger Menschen in die Prozesse der Zukunftsgestaltung in den ländlichen Räumen Brandenburgs. Dies wurde anhand von Erfahrungen als auch praktischen Beispielen erörtert und es wurde zudem besprochen, wie junge Menschen auch in die Planung und Umsetzung der LEADER-Strategien eingebunden werden können.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Tobias Wienand vom Referat „Ländliche Entwicklung, Oberste Flurbereinigungsbehörde“ des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, betonte dieser, dass es wichtig ist- auch im Hinblick auf die Erstellung der neuen regionalen Entwicklungsstrategie (RES) - Jugendliche in die Partizipation und die Herstellung von gleichwertigen Lebensverhältnissen miteinzubeziehen. Besondere Interessengebiete seien beispielsweise der kommunale Alltag, Sport- und auch Freizeitangebote.

Im Anschluss daran folgte eine Einordnung in die Thematik durch Dominik Ringler vom Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg. Dabei betonte er vor allem das Recht (§ 18a BbgKVerf) auf Beteiligung und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen und beschrieb, wie dies konkret umgesetzt werden kann (z.B. Einbeziehung bei kommunalen Gemeindeangelegenheiten). Das Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg hat dabei auch eine beratende Funktion und begleitet beispielsweise bei der Initiierung von Jugendbeauftragten sowie Jugendgremien in verschiedenen Orten Brandenburgs. Herr Ringler gab außerdem Anregungen, wie die Kinder- und Jugendbeteiligung in ländlichen Räumen auch durch LEADER verbessert werden kann. Die Bekanntmachung von LEADER in dieser Altersgruppe kann bereits Beteiligungsprozesse in Gang setzen und die regionale Entwicklung sollte als Chance für junge Menschen angesehen werden.

Anschließend daran stellte Udo Wenzl anhand praktischer Erfahrungen vor, wie eine Jugend-LEADER-Strategie konkret aussehen könnte. Udo Wenzl ist Systemischer Berater für Organisationen (SYBEO) und ist im Bereich Beratung, Begleitung und Moderation von Kinder- und Jugendbeteiligung und Jugendengagement im kommunalen Raum tätig. Er ist aktuell bei der Entwicklung einer konkreten „LEADER-Jugendstrategie“ für das Regionale Entwicklungskonzept für die Förderperiode ab 2023 im Südschwarzwald tätig.

In der Veranstaltung zeigte er auf, wie ähnliche Konzepte auch für Brandenburger Regionen denkbar wären. Zudem erläuterte er, wie eine sinnvolle und gewinnbringende Mitwirkung in der LEADER – Aktionsgruppe aussehen kann und wie Vertreter:innen der Jugendarbeit in diese gut eingebunden werden können.

Beispielsweise wurden von Beginn an Expert:innen und Multiplikator:innen miteinbezogen und LEADER-Anträge in Hinblick auf die Kinder- und Jugendbeteiligung geprüft. Auch die Einbeziehung von Bürgermeister:innen hat sich als wichtiges Werkzeug herausgestellt, welches schlussendlich ergänzt werden soll durch einen Jugenddialog mit Hilfe von Gruppendiskussionen der Jugendlichen. Entscheidend bei der Anwerbung dieser Jugendlichen für den Dialog waren vor allem die große Medienvielfalt und die breite Auswahl an Kanälen, über die die Beteiligungsmöglichkeiten verbreitet wurden. Am Ende des Prozesses sollen alle erarbeiteten Erkenntnisse zusammengetragen und zu einer LEADER-Jugendstrategie für die Region vereint werden.

Wenzl gab außerdem zu bedenken, dass nicht nur die Jugendlichen im Fokus stehen sollten, sondern auch junge Erwachsene (18-27jährige), damit sie nach dem Studium wieder ein Interesse daran haben, in den Heimatort zurückzukommen. Dafür ist nicht nur das große Themenfeld „Mobilität“ wichtig, sondern auch „junge Wohnmöglichkeiten“, die beispielsweise in leerstehenden Gebäuden geschaffen werden könnten.

Dem gefolgt stellte Herr Matthias Wagner, Regionalmanager der LEADER-Region Leipziger Muldenland, mit der Unterstützung von Herrn Jürgen Bahr vom Kinder- und Jugendring Sachsen e.V. die Einbindung von Jugendlichen in Prozesse der Regionalentwicklung vor. Zum einen stellten sie das Planspiel „Jugendkreistag“ mit Jugendlichen in Schulen vor, bei denen beispielsweise thematisiert wurde, wie eine Projektidee konkret formuliert wird und wie man die richtigen Ansprechpartner:innen für sein Projekt findet. Auch das „Ju&Me“-Mentoringprogramm, bei denen die Jugendlichen als Mentor:innen für Entscheidungsträger:innen in Politik und Wirtschaft fungieren und so in ihrem Interesse Einfluss nehmen und zusammen Projekte erarbeiten können, präsentierten sie. Weiterhin war es neben diesem erfolgreichen Partizipationsprojekt grundsätzlich für die LAG erfolgversprechend, Jugendliche in die Erstellung der RES miteinzubeziehen und die Kinder- und Jugendbeteiligung sogar als ein Fokusthema zu gestalten. Auch die fortlaufende Kommunikation und Kooperation mit Akteur:innen aus der Jugendbeteiligung hat sich in der Arbeit bewährt. Viele ländliche Regionen wollen erreichen, dass weniger junge Menschen in den urbanen Raum abwandern. Um die richtigen Bleibeperspektiven zu entwickeln, ist es wichtig, jugendliche Sichtweisen zu berücksichtigen. Inzwischen ist an vielen Stellen angekommen, dass dazu vor allem eines notwendig ist: mit den Jugendlichen sprechen, nicht über sie.

Hieran anknüpfend fand ein Erfahrungsaustausch innerhalb der teilnehmenden LEADER-Akteur:innen statt, bei dem thematisiert wurde, wie Kinder- und Jugendbeteiligung in der bisherigen Förderperiode umgesetzt wurde und was für die zukünftige geplant ist. Es zeigte sich, dass es bereits einige KLI (kleinteiligen lokalen Initiativen) - Projekte in der aktuellen Förderperiode dazu gab und auch die Ideen für die neue Förderperiode breit gefächert sind.

Danach wurden „best practices“-Projekte vorgestellt, zu denen sich die Teilnehmenden im Anschluss frei nach Interesse zuordnen konnten, um sich tiefergehend auszutauschen. Neben dem Thementisch der kommunalen Kinder- und Jugendbeteiligung in Brandenburg, welcher von Dominik Ringler moderiert wurde, gab es außerdem das Jugendbeteiligungsprojekt „Du hast den Hut auf!“ vorgestellt von Florian Görner und Nora Görisch aus der LAG Fläming-Havel e.V., welches LEADER-gefördert ist und Kinder und Jugendliche dabei unterstützt, selbst Projekte zu initiieren und eine Förderung dafür zu erhalten. Auch Pia Wehner von der Landesvereinigung Kultureller Kinder- und Jugendbildung Brandenburg e.V. (lkjb) stellte die projektbezogene Jugendbeteiligung in Brandenburg vor mit unterschiedlichen interessanten Projekten, wie RaumPioniereZukunft.

Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein Thema, das bei der Planung von regionalen Entwicklungen, der kommunalen Beteiligung als auch der nachhaltigen Erhaltung der ländlichen Räume als attraktive Lebensräume immer mitgedacht werden sollte. Kinder und Jugendliche haben das Recht mitzureden und zu partizipieren und sollten nicht nur in Hinblick auf die Zukunft, sondern auch auf die Gegenwart beteiligt und gehört werden.

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Hier können Sie die Zusammenfassung auch downloaden.