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Mit über 200 Gästen feierte die Heimvolkshochschule am Seddiner See ihr 30-jähriges Bestehen. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Michael Lunberg, begrüßte die Anwesenden und zog Bilanz: Pädagogisches Fundament unserer Arbeit ist und bleibt die Heimvolkshochschulpädagogik. Leben und Lernen unter einem Dach, Bildung durch Dialog, Gemeinwohlorientierung – das sind keine Schlagwörter, dafür stehen wir!“

In unserer Jubiläumszeitung finden Sie alles rund um unser Jubiläum. Stöbern Sie gern unter folgendem Link: https://www.hvhs-seddinersee.de/zeitung-30-jahre-hvhs

Erster Redner war der Bischof der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, Dr. Christian Stäblein. In einer Mischung aus launiger und philosophischer Rede gab er der Heimvolkshochschule besinnliche Gedanken mit auf den Weg und brachte als Geschenk zum 30jährigen Geburtstag 55 neue Bibeln für die Gästezimmer mit. Damit erinnerte er an die Träger des Hauses, zu den auch die Kirche gehört.

Als Ehrengast sprach Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin a.D., die bei der Gründung vor 30 Jahren der Bildungseinrichtung gute Wünsche mit auf den Weg gab, damals in ihrer Funktion als Bundesministerin für Frauen und Jugend. Sie verwies darauf, dass „politische Bildung auch Gespräch sei“ und gab zu bedenken, dass man sich zwar auch mit dem Smartphone allein bilden könne, der Austausch jedoch gepflegt werden solle, um Stadt und Land miteinander zu verbinden und unterschiedliche Meinungen auch wahrzunehmen. Die Bundeskanzlerin ist der Heimvolkshochschule ganz besonders verbunden. Sie war zum zweiten Mal vor 15 Jahren an der Grundsteinlegung des Tagungshauses zugegen.

Auch der Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke fand lobende Worte und hob die Bedeutung dieser Bildungseinrichtung für das ländlich geprägte Brandenburg hervor. Die Menschen, die in der Forst- und Landwirtschaft und in den sogenannten Grünen Berufen arbeiteten, seien die DNA des Flächenlandes. Bildungseinrichtungen wie diese trügen dazu bei, identitätsstiftend zu wirken und gleichzeitig Wissen zu vermitteln.

Die Moderation oblag Catarina Zanner von rbb Antenne Brandenburg und musikalisch umrahmt wurde das Festprogramm von der neunjährigen Pianistin Svenna, die schon mit 4 Jahren begonnen hatte, Klavier zu spielen.

Nach dem offiziellen Teil kamen die Gäste bei mildem Spätsommerwetter auf der Terrasse miteinander ins Gespräch und genossen den Blick auf den Seddiner See, begleitet durch jazzige Klänge des Pribbernow Trios. Für das leibliche Wohl sorgten die Kollegen und Kolleginnen der Heimvolkshochschule mit einem sommerlichen Buffet. Sie wurden unterstützt durch die Brandenburger Landfrauen, die leckere Kartoffelpuffer brieten.  Aus den Anfängen plauderte die Pädagogin Ulrike Krohn und erzählte, wie im Winter die Zivis die Kohleöfen schon am Wochenende befeuerten, damit es die Seminarteilnehmenden am Montag „einigermaßen warm“ hatten.

Mit dabei waren die Gründer Dr. Klaus Benthin und Hans-Christian Maaß. Sie hatten das ehemalige Ferienheim der NVA als Bauensemble entdeckt und nach dänischem Vorbild als Bildungsstätte für die ländliche Bevölkerung konzipiert. Viele Wegbegleiter aus den letzten Jahrzehnten freuten sich, wieder einmal am Seddiner See zu sein. Ehemalige Dozentinnen und Dozenten sprachen über heutige Anforderungen an Erwachsenenbildung und ein bisschen wurde auch politisiert. Steht das Brandenburgische Weiterbildungsgesetz doch gerade auf der Tagesordnung und wird im Herbst im Bildungsausschuss des Landtages diskutiert. „Wir hoffen, dass Bildung auch zukünftig den Stellenwert bekommt, der aus meiner Sicht notwendig ist, damit wir ein funktionierendes Gemeinwesen mit demokratischen Werten bleiben“, wünscht sich Dr. Anje Pecher, leitende Direktorin und Geschäftsführerin der Heimvolkshochschule für die Zukunft. Einen bedeutsamen Seitenblick richtet sie dabei an die Gäste aus der Politik. Sie sind es, die die notwendigen Finanzmittel bereitstellen.